Bei meiner ersten Indienreise im Jahr 2010 bin ich bereits zur Himalaya Pilgerreise in die Gegend jenseits von Rishikesh gefahren, die mich seit dem nicht mehr losgelassen hat.
2014 habe ich eine 4-wöchige Pilgerreise mit 5 Freunden durch die Region gemacht, und so wurde die „Himalaya Abenteuer Pilgerreise“ auch die erste von mir konzipierte Reise. Jedes Mal mit kleinen Änderungen, da ich selbst gerne immer wieder bestimmte Orte aufsuche. Nun geht es im Oktober 2023 zur 4 PURNAM Pilgerreise nach Garhwal, in die Wohnstätte der Götter „Abode of Gods“.
Bilder zum Ablauf der Pilgerreise
Den folgenden Ablauf haben wir für 2023 geplant.
Die Reise beginnt in der heiligen Stadt Haridwar, was „Tor zu den Göttern“ bedeutet. Hier teilt sich der Ganges zwischen zwei Hügeln in 7 Ströme die dahinter wieder zusammenfließen. Alle 12 Jahre findet hier die Kumbha Mela statt, das größte Fest der Erde mit Millionen von Besuchern. Traditionell beginnen hier Pilgerreisen in den Himalaya.
Unsere erste Unterkunft ist im „Aurovalley Ashram“, außerhalb der Stadt im Dschungel gelegen. Tatsächlich wurden hier von meinen Teilnehmern ein Hirsch und ein Elefant gesichtet. Der Platz bietet viel Ruhe zum Ankommen. Wir kommen in einem schönen kreisrunden Gebäute unter.
Am ersten vollen Tag besuchen wir die Stadt mit den vielen Ghats und Tempeln. Am Abend sind wir beim großen Ganga Arati, einer Feuerzeremonie zu Ehren der Mutter Ganga mit tausenden Besuchern am Tag.
Am Tag 3 fahren wir in den Stadtteil Kankal. Hier gibt es den Daksha Prajapati Tempel an einem schönen Arm des Ganges gelegen. Das ist der Ort, an dem sich Shivas erste Frau Sati vor Wut über die Respektlosigkeit ihres Vaters gegenüber Shiva selbst verbrannt hat. Daneben ist der Ashram der großen Heiligen Sri Anandamayi Ma, die hier auch beerdigt wurde bzw. ihren Samadhi hat.
An Tag 4 geht es ab in die Berge!
Mit einem eigenen Bus geht es dann über Rishikesh (wo wir höchstens zum kurzen Einkauf halten) und die Höhle des Rishis Vashista zunächst nach Devprayag. Hier treffen die beiden heiligen Flüsse Bhagirati und Alakananda aufeinander, ab hier heißt der Fluss dann Ganges bzw. Ganga. Hier gibt es die Gelegenheit an dieser besonderen Stelle ein rituelles Bad zu nehmen. Im Bild sieht man schön die unterschiedlichen Farben der beiden Gebirgsflüsse.
Am fünften Tag der Reise geht es zunächst mit dem Bus in die Berge und dann zu Fuß weiter. Wir wandern etwa 5 km zum Kartik Swami Tempel auf 3050 m, hier hat einst Subrahmanya (der 2. Sohn von Shiva) vor Wut seine Knochen an Shiva geopfert. Bei gutem Wetter hat man von hier aus einen fantastischen Blick auf die Snowpeaks.
Dann geht es nach Jytotirmath wo einst Shankara in einer Höhle meditiert hat. Es gibt hier unter anderem einen Wunsch-Baum und einen der 4 „Math“, die Shankara seinen 4 Schülern übertragen hat. In jeder Himmelsrichtung Indiens gibt es einen dieser Orte, an denen die Tradition bewahrt wird.
7. Tag: Von Jyotirmath (so der klassische Name, heute meist Joshimath) kann man mit der Seilbahn in ein Skigebiet namens Auli oberhalb fahren. Keine Sorge, normalerweise sollte im Oktober dort kein Schnee liegen. Hier kann man wunderbar wandern und hat eine phantastische Aussicht auf die Berge.
Über Vishnuprayag und Pandukeshwar geht es dann in das heilige Tal von Badrinath. Dieser Ort wird bereits in den Veden als uralter Pilgerort erwähnt. Hier haben sich einige mythologische Ereignisse zugetragen. So hat z.B. Vishnu hier den ersten Fuß auf die Erde gesetzt, Narasingha ist zu Stein geworden, Bhaironath konnte den Fluch nach der Ermordung Brahmas lösen und Vyasa schrieb hier die Bhagavad Gita. Alles längere Geschichten.
am 9. Tag der Reise geht es hoch hinaus! Wir wandern den gleichen Weg, den einst die Pandava-Brüder in Richtung Himmel gelaufen sind. Ziel ist der heilige Vasudhara-Wasserfall auf ca. 3600 m, der Weg dorthin führt durch ein karges Tal. Auf dem Rückweg meditieren wir in der Vyasa-Höhle wo einst die Bhagavad Gita von ihm verfasst wurde.
Am Tempel gibt es die heiße Quelle „Narad Kund“, wo der Rishi Narada einst gebadet hat. Das Bad ist manchmal zu heiß zum Baden, wir wollen versuchen einen guten Moment zu finden. Das Badrinath-Tal ist von mehreren 6000ern umgeben, unter anderem vom Neelkanth-Peak. Wir wandern in die Richtung zu einem höher gelegenen Tal, wo Yogis in Höhlen leben und wo einst Vishnu einen Schritt auf die Erde tat.
Am 11. Tag der Pilgerreise in den Himalaya geht es zunächst wieder runter bis Chamoli und dann wieder bergauf bis Gopeshwar. Hier gibt es einen bedeutsamen und beeindruckenden Shiva-Tempel. Um die Welt vor dem bösartigen Dämonen Tarakasura zu retten, musste Parvathi ihren Gemahl Shiva aus der Meditation holen. Nur ein Kind Shivas könne den Dämon töten, und das musste erstmal gezeugt werden. Sie holte den Liebesgott Kamadeva, um einen Liebespfeil auf Shiva zu schießen. Als dieser wach wurde, tötete er kurzerhand Kamadev. Genau an der Stelle, wo heute der Tempel steht. Der Tempel ist von innen deutlich beeindruckender.
Von Gopeshwar aus machen wir eine Wanderung zum Anasuya Devi Tempel. Dazu laufen wir etwa 7 km durch ein Dorf und den Dschungel. Anasuya war die Frau des Rishi Atri und die Mutter von Dattatreya, das ist die Inkarnation der Trimurti in einer Person.
Nach einem ruhigen Vormittag geht es dann hoch hinaus! Wir fahren 2 Stunden durch den Wald nach Chopta in ein Camp, wo wir am Abend ein kleines Lagerfeuer machen. Davon habe ich kein Bild, daher ein Bild von einem uralten Tempel unweit von Gopeshwar.
Am 14. Tag das Highlight: Tungnath
Aus Chopta auf ca. 3100 m geht es dann zu Fuß oder mit dem Pferd nach Tungnath auf ca. 3800 m. Tungnath ist der höchste Shivatempel mit einer atemberaubenden Sicht auf die umliegenden Berge. Hier werden wir in einer einfachen Pilgerunterkunft nächtigen und am nächsten Morgen auf den Gipfel steigen, um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Ohne Übertreibung: Es war (2014, bei klarer Sicht) das schönste, was ich je in meinem Leben gesehen habe!
Am Morgen geht es dann runter, ca. 2 Stunden mit dem Bus weiter und dann hinauf zum heiligen See Deaoria Tal. Auf dem Weg dorthin gibt es ein paar nette Stationen: Einen kleinen Shivatempel der liebevoll von einem Ehepaar betreut wird. Er ist der Priester und kifft die ganze Zeit. Dann gibt es einen Tea-Shop, wo ein lustiger Opi selbstgemachten Rodedendron-Saft verkauft. Der Aufstieg lohnt sich!
In einem versteckten Tal, meist nur besucht von lokalen Pilgern, liegt der wunderbare Tempel von Kalimath. Hier hat die „schreckliche“ Muttergöttin Kali einst den Dämonen Raktavija getötet und ist später in einem Loch in der Erde verschwunden. Der Tempel liegt ruhig am Fluss und hat eine sehr harmonische Energie. Wahrscheinlich können wir hier im Guesthouse übernachten. Im Bild ist der Priester des Tempels, er hat mich tatsächlich 3 Jahre später wiedererkannt.
Am 17. Tag wird wieder gewandert. Es geht von Kalimath aus steil den Berg hinauf zum Kalishila. Hier hat die Göttin auf einem Felsen die beiden Dämonen Shumbha und Nishumbha getötet. Hier oben wohnt eine kleine Gruppe von sehr freundlichen Sadhus, bei denen wir hoffentlich nochmal ein Mittagessen bekommen können. Bei gutem Wetter kann man von hier gut auf die umliegenden Berge blicken und entdeckt unter anderem Tungnath und Kartikswami.
Zurück ins Tal nach Rishikesh!
Auf dem Weg zurück nach Rishikesh kommen wir an verschiedenen bedeutsamen orten vorbei, z.B. an Agastyamuni, wo selbiger Rishi gelebt hat.
Beim Rundgang durch Rishikesh erkunden wir unter anderem verschiedene Ashrams, so auch den Sivananda-Ashram.
Der letzte volle Tag kann genutzt werden zum Shoppen und um in netten Cafés abzuhängen. Auf wunsch machen wir auch noch was aufregendes zusammen.
Die Reise endet am 21. Tag mit dem Frühstück. Willst Du mitkommen? Hier alle Infos: https://purnam.de/himalaya-abenteuer-pilgerreise/
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