Diese Artikelserie zum Buddhismus ist in den letzten Monaten entstanden. Es soll eine umfassende Basis entstehen, um Buddhismus verstehen zu lernen – von den Anfängen bis zur Praxis im Alltag. Alle Artikel sind hinterlegt mit Bildern von unseren Reisen. Die Artikel bilden sowohl eine Einführung als auch Vertiefungen in Buddhas Lehre und seine Entwicklung.
Melde Dich gerne mit Deinen Fragen zu unseren Reisen. 🙂 narada@purnam.de
„Das Ziel ist nicht, Buddhist zu werden. Das Ziel ist, aufzuwachen.“
Dalai Lama
Buddhismus-Grundlagen Inhalte:
Einführung in Buddhismus
Artikelserie Buddhismus Grundlagen
Du interessierst Dich für die Lehren des Buddhas, suchst nach Wegen zu innerem Frieden oder möchtest einfach nur mehr über eine der ältesten Weisheitstraditionen der Welt erfahren? Dann bist Du hier genau richtig!
„Der Buddhismus lehrt uns, dass wir nicht ändern können, was in uns ist, indem wir versuchen, es zu zerstören, sondern indem wir es verstehen.“ Aldous Huxley
Grundlagen des Buddhismus - step by step
Die Essenz liegt nicht in Glaubenssätzen oder starren Dogmen, sondern in einem lebendigen Weg, der direkt erfahrbar ist. Es geht darum, das eigene Leiden zu verstehen, Mitgefühl zu entwickeln und den eigenen Geist in seiner Tiefe zu entdecken. Dieser Pfad ist weniger eine Religion im klassischen Sinn, sondern mehr eine Einladung zur inneren Freiheit. Buddha zeigt einen klaren Weg auf, dem wir folgen können.
Gerade heute, in einer Welt voller Hektik, Unsicherheit und Dauerstress, wirkt der Buddhismus aktueller denn je. Viele Menschen sehnen sich nach Sinn, nach einem Ort inneren Friedens und nach Methoden, die wirklich helfen, gelassener und bewusster zu leben. Buddhas Weg bietet hier zeitlose Werkzeuge, die man mitten im Alltag anwenden kann.
Auf dieser Seite findest du einen klaren Überblick über die wichtigsten Konzepte und Praktiken, ohne komplizierte Fachbegriffe oder unnötige Umwege. Du wirst verständliche Erklärungen und einfache Meditationen kennenlernen, die dir einen direkten Einstieg ermöglichen. Es geht darum, dir Inspiration und praktische Schritte an die Hand zu geben, um deinen eigenen Weg mit mehr Bewusstsein und Herz zu gehen.
1. Einführung - Die Basics
Die buddhistische Lehre zeigt, dass innerer Frieden durch die Veränderung des Geistes entsteht, nicht durch äußere Umstände. Er bietet eine tiefgründige Analyse des Menschseins und einen praktischen Weg zur Überwindung von Leiden. Durch Achtsamkeit und Meditation lernen wir, unsere Gedanken und Emotionen zu beobachten, statt uns von ihnen beherrschen zu lassen.
Die Weisheitstradition lehrt, dass Vergänglichkeit und Leid untrennbar mit dem Leben verbunden sind – und dass wahre Freiheit darin liegt, diese Realität zu erkennen und Mitgefühl zu entwickeln. So wird der Weg nicht nur zu einem persönlichen inneren Frieden, sondern auch zu einem heilsamen Miteinander mit allen Wesen.
„Der Buddhismus ist für mich ein System der psychologischen Erziehung.“ CG Jung
Einen ersten Überblick zur Frage: „Was ist Buddhismus?“ gibt die Einführung in den Buddhismus für Anfänger. Insbesondere die 10 zentralen Fakten sind hilfreich, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Die erste Lehrrede des Buddhas nach seinem Erwachen war wie die Diagnose eines weisen Arztes für die Krankheit der menschlichen Seele. Er legte eine klare, vierstufige Analyse vor, die
Wenn man Buddhist werden möchte, steht die Tür immer offen. Das Konvertieren wird „Zuflucht nehmen“ genannt, denn man nimmt Zuflucht zu den drei Juwelen Buddha, Dharma und Sangha. Man wendet sich dem Buddha, seiner Lehre und der Gemeinschaft der Praktizierenden zu und bekommt Schutz und Segen für den Weg in die Freiheit.
2. Entwicklung & Geschichte des Buddhismus
Die reiche Geschichte und fortlaufende Entwicklung des Buddhismus veranschaulichen eindrucksvoll, wie seine Essenz über Jahrtausende hinweg in vielfältigen Formen und Traditionen weltweit entfaltet wurde und dabei stets anpassungsfähig blieb. Einzelne Fragmente dieser Geschichte greife ich in Artikeln auf. Indem wir uns diesem Weg öffnen, entsteht eine innere Haltung von Gelassenheit und Klarheit. Anstelle von ständiger Suche im Außen beginnen wir, die Quelle von Freude und Stabilität in uns selbst zu entdecken. Jeder Moment wird zu einer Gelegenheit, Bewusstsein zu üben und Herz und Geist zu schulen. Auf diese Weise verwandelt sich Spiritualität von einer bloßen Theorie in eine gelebte Praxis, die unser tägliches Leben bereichert und uns in Einklang mit der Welt um uns herum bringt.
„Buddhismus ist eine Art ‚innere Wissenschaft‘, die sich mit der Natur des Geistes und der Realität beschäftigt, um Leiden zu überwinden und Glück zu finden.“ Robert Thurman
Buddha lebte in der Gangesebene in Nordindien, heute gibt es nur noch etwa 1% Buddhisten in Indien. Die Verbreitung des Buddhismus ging über verschiedene Wege quasi in die ganze Welt. Schon wenige Jahrhunderte nach seinem Tod begann seine Lehre, sich weit über die Grenzen Nordindiens hinaus auszubreiten. Über Handelswege, Pilgerreisen und die Unterstützung von Herrschern gelangte er zunächst nach Sri Lanka und Südostasien. Später nahm er in China, Korea und Japan ganz eigene kulturelle Formen an, während er im Himalaya-Raum durch den Vajrayāna eine neue, reiche Ausprägung erhielt.
Die Geschichte von Kaiser Ashoka dem Maurya-Herrscher im 3. Jahrhundert v. Chr. fasziniert mich. Ohne ihn hätte der Buddhismus wahrscheinlich nie so lange überlebt und floriert. Sein Erbe lebt bis heute in steinernen Säulen fort. Nach den blutigen Kalinga-Kriegen wurde er von einem Eroberer zu einem Förderer der Gewaltlosigkeit und der Lehre Buddhas. Er ließ Klöster und Stupas errichten, entsandte Missionare bis nach Sri Lanka und möglicherweise sogar bis ins heutige Griechenland. Seine berühmten Edikte, in Stein und Felsen gemeißelt, verkünden bis heute seine Botschaft von Mitgefühl, Toleranz und Rechtschaffenheit.
Kaiser Ashoka schickte seine Kinder vor 2300 als Missionare nach Sri Lanka, seit dem ist der Theravada-Buddhismus die zentrale Religion auf der Insel. Der Artikel zeichnet grob die Geschichte des Buddhismus in Sri Lanka nach. Von hier aus strahlte der Theravāda über die Jahrhunderte weiter nach Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha aus. Auf der Insel selbst blieb er trotz Kolonialherrschaft, kultureller Einflüsse und politischer Umbrüche das spirituelle Fundament der Gesellschaft.
3. Schulen & Arten von Buddhismus
Schon in der Frühzeit gab es Debatten zwischen den verschiedenen Strömungen über die Buddhismus Grundlagen. Einerseits eher konservative Kräfte, die möglichst genau an der Lehre Buddhas festhalten wollten – und andererseits die eher Progressiven, die nach Weiterentwicklung strebten. Um Buddhismus verstehen zu können, sollte man die drei Haupt-Strömungen nachvollziehen.
Da ist zunächst der Theravāda, die älteste erhaltene Form, die sich stark an den ursprünglichen Lehrreden Buddhas orientiert und bis heute vor allem in Sri Lanka und Südostasien verbreitet ist. Dann entwickelte sich der Mahāyāna, der den Bodhisattva-Ideal betont – das Streben, nicht nur für sich selbst, sondern für alle Wesen Erleuchtung zu erlangen. Schließlich entstand der Vajrayāna, besonders in Tibet verbreitet, der mit seinen Ritualen, Mantren und Visualisierungen einen sehr eigenen, kraftvollen Weg beschreibt. Gemeinsam bilden diese Strömungen ein reiches Geflecht, das zeigt, wie vielfältig der Buddhismus über Jahrhunderte geworden ist – und doch bleibt der Kern derselbe: die Überwindung von Leiden und das Erwachen zur wahren Natur des Geistes.
„Die Lehre Buddhas ist keine Theologie; sie ist ein Mittel, um das Leiden zu beenden.“
Thich Nhat Hanh
Der Theravada-Buddhismus konzentriert sich darauf, die ursprünglichen Lehren des historischen Buddha so unverändert wie möglich zu bewahren. Der Fokus liegt auf der individuellen Befreiung durch Selbstdisziplin, Meditation und die direkte Verwirklichung der im Pali-Kanon dargelegten Weisheit.
Die Anhänger des Mahayana-Buddhismus haben die Lehren des Buddhas noch erweitert, z.B. um Bodhisattwas
Der Vajrayana-Buddhismus wird häufig als eine Erweiterung und Vertiefung des Mahayana und der Buddhismus Grundlagen betrachtet. Er nimmt die philosophischen Grundlagen und das Bodhisattva-Ideal des Mahayana auf, ergänzt diese durch spezielle Techniken und Praktiken, um die Erleuchtung auf einem beschleunigten Weg zu erreichen. Das ultimative Ziel bleibt die schnelle Verwirklichung der vollen Buddhaschaft zum Wohle aller empfindsamen Wesen.
4. Buddha und sein Leben
Der Buddha war ein normaler Mensch, kein Gott oder Übermensch. Der von ihm aufgezeigte Weg steht allen offen. Er zog sich aus allem zurück und begab sich 6 Tage und Nächte zur Meditation unter einen Baum, bis er die Natur des Seins erkannte. Seine Lehren sind darauf ausgerichtet, zur spirituellen Befreiung zu gelangen.
Das Wesentliche an Buddhas Erfahrung ist, dass er nichts Übernatürliches beanspruchte. Er entdeckte vielmehr einen praktischen Weg, wie jeder Mensch durch Einsicht, Achtsamkeit und Mitgefühl Leiden überwinden kann. Seine erste Lehrrede nach der Erleuchtung fasste er in den Vier Edlen Wahrheiten als Buddhismus Grundlagen zusammen – die Einsicht in das Leiden, seine Ursachen, die Möglichkeit seiner Aufhebung und den Weg dorthin. Dieser Weg, bekannt als der Edle Achtfache Pfad, verbindet innere Haltung, ethisches Handeln und geistige Schulung. So zeigt der Buddha, dass Befreiung nicht durch Glauben allein, sondern durch eigene Erfahrung und Übung möglich wird.
„Wenn es irgendeine Religion gibt, die den Bedürfnissen der modernen Wissenschaft gerecht würde, so wäre es der Buddhismus.“ Albert Einstein
Wer war Buddha? Als Prinz geboren entschloss sich Siddhartha Gautama, seinen Palast zu verlassen, als er die universelle Natur des Leidens erkannte, um nach einem Weg zur Befreiung zu suchen. Nach Jahren der intensiven spirituellen Suche, die ihn durch extreme Askese führten, erlangte er die Erleuchtung. Das Leben des Buddha war geprägt von grenzenlosem Mitgefühl, um den Weg zur Befreiung für alle Wesen zu weisen.
Der Bodhibaum. Siddhartha Gautama erwachte nach langen Jahren der Askese unter einem „Ficus Religiosa“ – dem Bodhibaum. Er saß 6 Tage und Nächte in Meditation, zog sich innerlich als reiner Beobachter zurück und tat letztlich nichts, außer wahrnehmen, was kommt, ist und geht. Nach der Erleuchtung blieb er noch einige Wochen am Baum. Mich fasziniert der Baum.
5. Buddhistische Praxis
Buddhistische Praxis ist im Grunde ein Training des Herzens und des Geistes. Anstatt im Außen nach Antworten zu suchen, wendet sie den Blick nach innen. Durch die formale Praxis der Meditation lernen wir, den unaufhörlichen Strom unserer Gedanken zu beruhigen und uns im gegenwärtigen Moment zu verankern. Im Alltag üben wir uns darin, diese Achtsamkeit in jede Handlung zu tragen – sei es beim Essen, Gehen oder Zuhören. Ergänzt durch eine ethische Lebensführung, die darauf abzielt, uns selbst und anderen kein Leid zuzufügen, wird die Praxis zu einem umfassenden Weg, der uns lehrt, mit mehr Weisheit, Mitgefühl und innerer Freiheit durch das Leben zu gehen.
„Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ Buddha
Anapanasati ist eine denkbar einfache Atem-Meditation, bei der man die Achtsamkeit auf die Wahrnehmung des Atems richtet. Man übt sich darin, die Berührung des Windhauchs des Atems zu erspüren, ohne sich dabei etwas vorzustellen.
Metta Bhavana hilft uns dabei, liebende Güte (Metta Bhavana) gegenüber allen Wesen zu entwickeln. Bei dieser Meditation wiederholen wir im Geist einfache Formeln, um dadurch in das Erspüren des Mitgefühls zu kommen, das Gefühl wird dann ausgedehnt.
Bald kommen noch mehr Meditationen. 🙂
Reise zu den Lebensstationen des Buddha
Wir bieten eine Reise zu den Lebensstationen des Buddhas an, es geht von Kathmandu bis Varanasi, mit dem Bodhibaum als Höhepunkt. Wir werden an den einzelnen Orten meditieren, über Buddhismus Grundlagen sprechen und Praktizierenden aus der ganzen Welt begegnen.
Video von mir - wer war Buddha? Vom Prinzen zum Erwachten.
„Everybody is a Buddha. It’s just that they don’t know it yet.“ George Harrison
Wenn Buddha nur ein Mensch war, warum wird er dann so verehrt, und was bedeutet es, dass jeder ein „Buddha“ werden kann?
Wenn es im Kern um eine Philosophie des Geistes geht, warum gibt es dann Tempel, Rituale und Mönche?
Bedeutet das Ende des Leidens, dass man nichts mehr fühlt, oder dass man der Welt entflieht?
Das oberste Ziel im Buddhismus ist
Ist Karma Gottes System von Belohnung und Bestrafung, oder ein unpersönliches Naturgesetz?
Kann man achtsam sein, ohne zu meditieren, und warum ist die formale Meditationspraxis dennoch so wichtig?
Achtsamkeit (Sati auf Pali) und Meditation sind eng miteinander verbunden, aber nicht dasselbe.
Sind diese Regeln strenge Verbote wie in anderen Religionen, oder haben sie eine andere Funktion?
Ja, der Buddhismus hat einen klaren ethischen Kompass, der als Sila bekannt ist. Die Grundlage dafür sind die Fünf Silas oder Übungsregeln, die von Laienanhängern freiwillig auf sich genommen werden. Sie lauten:
- Ich übe mich darin, keine Lebewesen zu verletzen oder zu töten.
- Ich übe mich darin, nichts zu nehmen, was mir nicht gegeben wurde.
- Ich übe mich darin, sexuelles Fehlverhalten zu vermeiden.
- Ich übe mich darin, nicht zu lügen oder unheilsam zu reden.
- Ich übe mich darin, keine berauschenden Mittel zu konsumieren, die den Geist trüben.
Der entscheidende Unterschied zu den Geboten in den Abrahamitischen Religionen liegt in ihrer Funktion. Es sind keine von einem Gott auferlegten Verbote, deren Übertretung eine Sünde und göttliche Bestrafung nach sich zieht. Vielmehr sind es persönliche Trainingsregeln, die aus Mitgefühl und Weisheit formuliert wurden. Man versteht sie als Richtlinien, die helfen, sich selbst und anderen kein Leid zuzufügen. Ihre Einhaltung schafft die äußere und innere Harmonie, die eine notwendige Grundlage für eine tiefe Meditationspraxis ist. Ein unruhiger Geist, der von Schuldgefühlen oder den Konsequenzen unheilsamer Handlungen geplagt wird, kann sich nur schwer konzentrieren. Sila ist also nicht das Ziel an sich, sondern das stabile Fundament, auf dem Weisheit und mentales Training aufbauen können.
Widersprechen sich diese verschiedenen Schulen, oder sind es nur unterschiedliche Wege zum selben Gipfel?
Im Laufe von 2.500 Jahren hat er sich in verschiedene Kulturen verbreitet und dabei unterschiedliche Formen und Schwerpunkte entwickelt. Die drei Haupttraditionen oder „Fahrzeuge“ (Yanas) sind:
- Theravada („Die Lehre der Ältesten“): Dominiert in Südostasien (Sri Lanka, Thailand, Kambodscha). Sie hält sich eng an die frühesten Schriften (den Pali-Kanon) und betont die individuelle Befreiung durch Selbstdisziplin und Weisheit. Das Ideal ist der Arhat, ein vollkommen erwachter Schüler.
- Mahayana („Das Große Fahrzeug“): Dominiert in Ostasien (China, Japan, Korea, Vietnam) und umfasst auch Zen. Hier wird das Ideal des Bodhisattva zentral: ein Wesen, das seine eigene endgültige Erleuchtung aufschiebt, um aus Mitgefühl allen anderen Lebewesen auf ihrem Weg zur Befreiung zu helfen. Es gibt eine Fülle von zusätzlichen Sutras und philosophischen Schulen.
- Vajrayana („Das Diamant-Fahrzeug“): Dominiert in Tibet, Bhutan und der Mongolei. Es baut auf der Mahayana-Philosophie auf, nutzt aber zusätzlich kraftvolle und fortgeschrittene Techniken wie Visualisierungen, Mantras und Tantra, um den Weg zur Erleuchtung zu beschleunigen.
Die Analogie von den „unterschiedlichen Wegen zum selben Gipfel“ ist sehr treffend. Die Kernlehren – wie die Vier Edlen Wahrheiten, Karma und Nicht-Selbst – sind in allen Traditionen fundamental. Sie widersprechen sich also nicht im Kern, sondern bieten unterschiedliche Methoden, Philosophien und kulturelle Ausdrucksformen an, die auf die verschiedenen Neigungen und Kapazitäten der Praktizierenden zugeschnitten sind.