Die großen, mittelalterlichen Festungen in Rajasthan haben mich bei meiner ersten Rundreise begeistert. Die Maharajas waren die Superreichen des alten Indiens, sie haben mit ihrem Überreichtum unglaubliches erschaffen. Die Bilder im Artikel sind alle von meiner Erkundungstour durch den zauberhaften Bundesstaat. Die drei Orte Jaisalmer, Jodhpur und Jaipur werden jeweils Golden-, Blue- und Pink City genannt.
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UNESCO Weltkulturerbe: Bergfestungen in Rajasthan
Zwischen endlosen Sanddünen, kargen Hügelketten und farbenfrohen Städten erheben sich im Land der Maharajas monumentale Festungen, die wie steinerne Kronen über das Land wachen. Sie erzählen Geschichten von stolzen Rajputen, von Intrigen und heroischen Schlachten, aber auch von Pracht, Kunstsinn und dem unerschütterlichen Selbstbewusstsein.
Die meisten dieser imposanten Anlagen – von der „Goldenen Festung“ Jaisalmers über das mächtige Mehrangarh in Jodhpur bis hin zum geheimnisvollen Amber Fort – sind nicht nur architektonische Meisterwerke, sondern auch lebendige Zeitzeugen. Sie bewahren Mythen, Rituale und Alltagsgeschichten, die das Land bis heute prägen. Die Anlagen sind voller Superlative, so ist Kumbhalgarh von einer 36 km langen Dicken, hochen Mauer umfasst – der zweitlängsten Mauer der Welt! Chittorgarh ist auf unglaublichen 280 Hektar errichtet und Junagarh hat 9 m dicke Mauern mit vier großen Eingangstoren.
„Die Stätten, die sich im Bundesstaat Rajasthan befinden, umfassen sechs majestätische Bergfestungen in Chittorgarh, Kumbhalgarh, Sawai Madhopur, Jhalawar, Jaipur und Jaisalmer. Die eklektische Architektur der Festungen, von denen einige einen Umfang von bis zu 20 Kilometern haben, zeugt von der Macht der Rajput–Fürstenstaaten, die in dieser Region vom 8. bis zum 18. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebten. Umgeben von Verteidigungsmauern befinden sich wichtige städtische Zentren, Paläste, Handelszentren und andere Gebäude, darunter Tempel, die oft älter sind als die Festungsanlagen, in denen sich eine ausgefeilte höfische Kultur entwickelte, die Bildung, Musik und Kunst förderte.
Einige der von den Befestigungsanlagen umschlossenen städtischen Zentren sind erhalten geblieben, ebenso wie viele der Tempel und anderen sakralen Gebäude der Stätte. Die Festungen nutzen die natürlichen Verteidigungsmöglichkeiten, die die Landschaft bietet: Hügel, Wüsten, Flüsse und dichte Wälder. Sie verfügen auch über umfangreiche Wasserauffangsysteme, die größtenteils noch heute genutzt werden.“ UNESCO – Hill forts of Rajasthan
Paläste der Maharajas und militärische Anlagen
Forts in Indien sind steinerne Chroniken einer von Stolz, Ehre und unerbittlichen Konflikten geprägten Geschichte. Ihre Entwicklung spiegelt die strategischen Notwendigkeiten und den wachsenden Wohlstand der Rajputen-Königreiche wider. Frühe Festungen wie Chittorgarh wurden als reine Militäranlagen auf unbezwingbaren Hügelkuppen errichtet – massive, funktionale Bollwerke, die dazu dienten, Belagerungen standzuhalten und die Bevölkerung zu schützen.
Mit der Zeit und dem zunehmenden Einfluss des Mogulreichs ab dem 16. Jahrhundert wandelte sich ihre Funktion. Die Festungen wurden zu opulenten Palastanlagen erweitert, in denen sich die militärische Notwendigkeit mit dem Bedürfnis nach prunkvoller Repräsentation verband. Filigrane Architekturelemente wie
Auf meiner Erkundungsreise habe ich vor allem Bilder der Anlagen in Jaisalmer, Jodhpur und Jaipur gemacht, daher beleuchte ich diese hier.
Jaisalmer Fort - in der Golden City
Das Jaisalmer Fort, auch „Sonar Quila“ – die Goldene Festung – genannt, gehört zu den eindrucksvollsten Bauwerken Indiens. Erbaut im Jahr 1156 von Rawal Jaisal, thront es wie eine Fata Morgana mitten in der Wüste Thar, etwa 40 km entfernt von Pakistan. Seine mächtigen Sandsteinmauern schimmern im Sonnenlicht golden und verleihen der gesamten Anlage eine fast mystische Ausstrahlung.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Festungen in Indien ist Jaisalmer Fort bis heute bewohnt: Etwa 3000 Menschen leben innerhalb der Mauern, zwischen engen Gassen, Jain-Tempeln, alten Havelis und kleinen Läden. Dieser lebendige Charakter macht die riesige Anlage zu einem einzigartigen Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen. Wer durch das Labyrinth aus Basaren und Wohnhäusern schlendert, spürt unmittelbar die Atmosphäre vergangener Jahrhunderte – und gleichzeitig den Pulsschlag des heutigen Indiens.
Meherangarh - in Blue City Jodhpur
120 m hoch über der „Blauen Stadt“ erhebt sich das Mehrangarh Fort, eines der größten und beeindruckendsten mittelalterlichen Bauwerke Indiens. Mit seinen massiven Sandsteinmauern, die an manchen Stellen bis zu 36 Meter hoch sind, thront es majestätisch auf einem Felsen und bietet einen atemberaubenden Blick auf die vielen blau gestrichenen Häuser Jodhpurs.
Im Inneren offenbart sich eine Welt voller Geschichte und Kunst: prunkvolle Palasthöfe, filigrane Gitterarbeiten, kunstvoll bemalte Innenräume und kleine Museen, die die glanzvolle Rajputen-Kultur lebendig werden lassen. Trotz seiner Wehrhaftigkeit strahlt Mehrangarh eine besondere Eleganz aus – kein Wunder, dass es oft als das „schönste Festung Rajasthans“ bezeichnet wird. Wer durch die gewaltigen Tore eintritt, spürt sofort den Geist der Jahrhunderte, die hier in Stein gemeißelt sind.
Jaswant Thada - Kenotaph der Maharajas
Direkt unterhalb des Mehrangarh Forts liegt das Jaswant Thada, ein schneeweißes Marmormausoleum. Es wirkt wie ein Märchenschloss, ist aber vor allem ein Krematorium der Marwar-Dynastie. Erbaut im 19. Jahrhundert zu Ehren von Maharaja Jaswant Singh II., erstrahlt es mit seinen filigranen Steinmetzarbeiten im Sonnenlicht und spiegelt sich malerisch in einem kleinen See. Der Ort gilt als „Taj Mahal von Marwar“ – ein stiller Gegenpol zur gewaltigen Festung und ein Platz der Ruhe, der zum Verweilen und Innehalten einlädt.
Amber Fort in Pink City Jaipur
Majestätisch thront das Amber Fort auf den Aravalli-Hügeln und spiegelt sich im darunter liegenden Maota-See – der Anblick hat mich verzaubert. Sobald man durch das kunstvoll bemalte Ganesh Pol-Tor tritt, eröffnet sich eine Welt voller Opulenz. Das unbestrittene Juwel ist der
Die gesamte Anlage ist ein Meisterwerk der Rajputen- und Mogul-Architektur, das darauf ausgelegt war, sowohl zu beeindrucken als auch zu verteidigen. Dies zeigt sich in genialen Details wie im
Während die vier Haupt-Innenhöfe das öffentliche Leben von dem streng abgeschirmten privaten Bereich der Frauengemächer (Zenana) trennten, zeugen geheime Gänge und massive Wehrmauern von einer Zeit voller Intrigen und ständiger Bedrohung.