Sri Lanka kann man ohne weiteres als Trauminsel bezeichnen, im Inselstaat gibt es aber auch viele besondere Pilgerorte zu entdecken.
Die Insel ist etwa so groß wie Bayern und sie ist vor allem durch die Diversität von Flora und Fauna interessant. Über 123 Säugetiere, 227 Vogelarten und 178 Reptilienarten sind auf der Insel heimisch.
Bereits kurz nach dem Ableben des Buddhas breitete sich im ehemaligen Ceylon der Buddhismus aus. Auch der Hinduismus hat sich auf Sri Lanka seit über 2000 Jahren ausgebreitet. So gibt es uralte Pilgerorte zu erkunden, bei unseren Sri Lanka Reisen haben wir viele Bilder gemacht, die wir hier mit Hintergründen zeigen.
Top Sri Lanka Pilgerorte
Sri Lanka ist durch seine Nähe zu Indien kulturell stark von Indien beeinflusst. So wanderten bereits einige Jahrzehnte nach Buddhas Tod einige Gemeinschaften aus Nordindien auf die Insel aus. Sie brachten neben dem Buddhismus auch ihre Sprache mit, die sich im Laufe der Zeit ins heutige Singhalesische verwandelte. Durch die räumliche Nähe zu Tamilnadu gab es immer wieder Völkerbewegungen und kulturellen Austausch mit den drawidischen Stämmen Südindiens. Der Islam kam etwa im 11. Jahrhundert durch arabische Händler auf die Insel. Auch das Christentum kam sehr früh auf die Insel, der Legende nach hat der Apostel Thomas auch Sri Lanka besucht.
Ehemalige Hauptstädte Sri Lankas & Buddhas Zahn
Der Legende nach wurde der leblose Körper des Buddha auf einem großen Sandelholz-Feuer der Ewigkeit übergeben. Jemand hat in der Asche einen Zahn des Buddha gefunden, und diesen mehrere Jahrhunderte in Ostindien versteckt. Prinzessin Hemamali und Prinz Dantha brachten den Zahn dann auf Geheiß ihres Königs nach Sri Lanka und übergaben ihn dem damals in Anuradhapura residierenden König. Ab dem frühen 4. Jahrhundert bildete sich die Tradition, dass der Beschützer der Zahnreliquie auch die Macht über die Insel hatte. Drei dieser alten Hauptstädte sind besonders wichtig und sehenswert. Die drei folgenden Städte werden auch gemeinsam als „Goldenes Dreieck“ bezeichnet.
Anuradhapura – Pilgerort mit Bodhibaum
Im Jahr 288 v. C. wurde hier ein direkter Ableger des Baumes gepflanzt, unter dem der Buddha in Bodhgaya die Erleuchtung fand. Es ist damit der älteste Baum, dessen Geschichte vollständig dokumentiert wurde. Die Stadt Anuradhapura war ab dem 4. Jahrhundert v. C. die erste Hauptstadt von Sri Lanka, sie blieb es bis zum Jahr 993 n. C. Nach der Übernahme der Macht durch die tamilischen Chola, wurde die Stadt verlassen und über Jahrhunderte zugewuchert. Im Gebiet finden sich riesige alte Klosteranlagen, große Stupas und Tempel.
Polonnaruwa – Alte Königsstadt
Nach wenigen Jahrzehnten konnten die Singhalesen im Jahr 1070 die Chola-Invasoren wieder zurückschlagen, und es wurde die neue Hauptstadt Polonnaruwa von ihnen übernommen. Ab dem 13. Jahrhundert wurde die Hauptstadt dann an den sichereren Ort Dambadeniya verlegt. Der große archäologische Park enthält viele alte Tempel, Stupas und Klöster, das Highlight sind die in Fels geschlagenen Buddhastatuen.
Kandy mit dem heutigen Buddha-Zahntempel
Ab dem 16. Jahrhundert war Kandy die Hauptstadt des damals noch unabhängigen Teils von Sri Lanka, also solche beherbergte sie die Reliquie mit dem Zahn des Buddha. Der Zahn-Tempel ist riesig und sehr pompös, die Anlage bildet mit dem alten Palast eine Einheit. Da in der Neuzeit zwei verheerende Anschläge auf den Tempel verübt wurden, wird er sehr streng bewacht.
Multireligiöse Pilgerorte
Die Bevölkerung von Sri Lanka ist recht divers, wobei schon seit 2000 Jahren die Buddhisten in der Mehrheit sind, heute verteilt es sich so:
- Buddhisten: 70,2%
- Hindus: 12,6%
- Moslems: 9,7%
- Christen: 7,4% (insg. 6,1% Katholiken)
Daher gibt es auf der Insel auch einige Pilgerorte, die von mehreren Religionen als heilig angesehen werden.
Kataragama – Animistisch, Muslimisch, Buddhistisch & Hinduistisch
Dieser Pilgerort ist für Buddhisten, Hindus, Moslems und die Vedda (Minderheit der animistischen Ureinwohner) heilig. Der Ort ist seit mindestens 2500 Jahren als Pilgerort bekannt. Die Gottheit Kataragama wird von Hindus mit dem Sohn von Shiva und Bruder Ganeshas assoziiert. Die Buddhisten verehren sie als eine Schutzgottheit des Buddhismus auf Sri Lanka, seit dem 3. Jahrhundert steht hier einer der 8 Ableger des Bodhibaumes. Moslems verbinden den Ort mit dem mystischen Heiligen al-Khaḍir oder Al-Khidr, dieser gilt z.B. den Sufis als ein Initiator.
Sri Pada – Christlich, Muslimisch, Buddhistisch & Hinduistisch
Der 2243m hohe Gipfel Adams Peak wird vor allem verehrt als Fußabdruck. Je nach Religion wird er zugeschrieben: Buddha, Hanuman, Shiva, Adams oder St. Thomas. Entsprechend viele Namen und Zuschreibungen gibt es für den Gipfel, den höchsten der Pilgerorte auf Sri Lanka:
- Adams Peak – nachdem er aus dem Paradies verstoßen wurde, machte er hier den ersten Schritt auf die Erde
- Shiva Padam – Shivas Fuß
- Shivanolipatha Malai – Berg vom Licht Shivas
- Samanalakanda oder Samantakuta – Berg der Gottheit Saman
- Ratnagiri- Juwelen-Berg
- Svargarohanam – Weg zum Himmel
Weitere Buddhistische Pilgerorte
Dambulla – Höhlentempel-Anlage
Mit einer Fläche von 2100 m² bildet Dambulla die größte Tempelanlage auf Sri Lanka und sicher einer der schönsten Pilgerorte. Seit dem 1. Jhd. v. C. werden die Tempel religiös verwendet, auf diese Zeit werden die ältesten Höhlenmalereien datiert. Die Anlage umfasst über 80 Höhlen, 5 davon gelten als zentrale Tempel mit insgesamt 153 alten Buddhastatuen. Die vorgelagerten Eingänge gelten auf der Insel als die ältesten erhaltenen Gebäude der Antike.
Tissamaharama – Ort an dem Buddha meditierte
Der Legende nach war der Buddha mehrfach in astraler Form auf Sri Lanka um zu lehren. An diesem Ort soll er bei seinem 3. Besuch lange mit 500 „Arhats“ (Weisen) meditiert haben. Während der Zeit des großen Nordindischen Königs Ashoka im 3. Jhd.v.C. wurden viele buddhistische Missionare in die Welt versendet. So kam sein Sohn Arhant Mahinda Thera nach Sri Lanka, um den Buddhismus zu lehren. Die Stupa von Tissamaharama war einer der vier Pilgerorte, die durch ihn etabliert wurden.
Mihintale – Ort der Konvertierung
Hier soll der König Devanampiyatissa durch Arhant Mahinda Thera zum Buddhismus bekehrt worden sein. So bedeutet auch der Name des Tempels „Plattform des Mahinda“. Auf dem Gelände findet man antike Tempel, eine große Stupa, Klostergebäude und das vermutlich älteste Krankenhaus der Welt.
Sithulpauwa „Berg des ruhigen Geistes“
Die Anlage aus dem 2. Jhd.v.C. war ein riesiges Kloster mit vielen Höhlen zur Meditation. An dem sehr abgelegenen Ort wohnten früher tausende von Mönchen. Nach einer jahrelangen Dürre wurde das Kloster vor vielen Jahrhunderten verlassen.
Sigiriya – Festung und Kloster
Der monolithische „Löwen-Felsen“ war ab dem 3. Jhd.v.C. ein Ort für Asketen und Buddhistische Mönche. Ab dem Jahr 477 n.C. wurde Sigiriya zu einer Festung umgebaut, da der damalige Usurpator Kashyapa I. auf dem Thron die Rache seines älteren Bruders fürchtete. Er hatte sich eine absolut unbezwingbare Festung erbaut, dennoch verlor er durch einen dummen Fehler. Als sein Bruder mit seiner Armee auftauchte, stieg Kashyapa I. vom Felsen um seine eigene Armee in den Kampf zu führen. Als sein Reitelefant im Regen feststeckte, fuchtelte er wild mit den Armen herum. Seine Soldaten deuteten dies als Befehl zum Rückzug und er wurde zur leichten Beute.