Das Leben des Buddhas liegt weit zurück in der Vergangenheit, Mythen und Fakten mischen sich in der Überlieferung. Im Artikel nehmen wir den allgemein anerkannten Verlauf zugrunde, um die Geschichte des jungen Prinzen Siddhartha Gautama zu erzählen.
Die Bilder sind von unserer Pilgerreise zu den Lebensstationen des Buddhas, die wir zuerst 2019 mit einer Gruppe besucht haben. Das absolute Highlight unserer Reise war der Besuch von Bodhgaya, dort wo der Buddha unter dem Bodhibaum sein Erwachen erlebt hat. Alle Bilder stammen von unserer Buddha-Pilgerreise, die wir auch künftig wieder anbieten werden.
Das Leben des Buddhas & seine Lebensstationen
Hier ein Audio-Vortrag von Narada zur Biografie des Erwachten:
Lumbini in Nepal - Ort seiner Geburt
Der historische Buddha begann nach allgemeingültiger historischer Einordnung im Jahr 563 v. C. in Lumbini im heutigen Nepal. Er kam als Sohn des Fürsten oder Königs von Kapilavastu mit dem Namen Siddhartha Gautama zur Welt. Sein Vater Shuddhodana gehörte zum Geschlecht der Shakya, daher wurde er später auch „Shakyamuni“ genannt – Weiser der Shakya.
Seine Mutter Maya oder Mahamaya hatte vor der Geburt eine Vision von der Seele ihres Sohnes in der Gestalt eines weißen Elefanten. Sie starb kurz nach der Geburt, Siddhartha Gautama wurde von der neuen Frau seines Vaters aufgezogen, seiner Tante Pajapati.
Leben des Buddhas: Siddhartha Gautamas Weg
Der Weise Asita sagte dem Vater des Erwachten voraus, dass sein Sohn entweder ein großer König, oder ein religiöser Anführer werden wird. Da Shuddhodana unbedingt einen Erbfolger haben wollte, legte er seinem Sohn strenge Regeln auf. Sein Sohn solle keinerlei religiöse Unterweisungen bekommen, den Hof nicht verlassen und nicht mit leiden konfrontiert werden. So wuchs der junge Siddhartha Gautama in einem goldenen Käfig auf, wurde mit 16 verheiratet und zum Herrscher erzogen.
Lumbini in Nepal, die erste der Lebensstationen des Buddhas
Lumbini, die erste der Lebensstationen des Siddhartha Gautama, befindet sich im Süden von Nepal, unweit von der Grenze zu Indien. Zu den damaligen Zeiten gab es in Nepal und Indien sehr viele kleine Fürstentümer und Königreiche, man nimmt an, dass die Menschen in der Gegend recht wohlhabend waren. Religiosität spielte damals eine große Rolle, so war dies die Blütezeit des Brahmanismus und es gab viele suchende Wandermönche, die durch asketische Praktiken das Seelenheil erhofften.
Heute gibt es eine alte archäologische Ausgrabungsstätte, im Bild oben sieht man das weiße Gebäude, welches auf den vermuteten Geburtsort des Siddhartha Gautama gebaut wurde. Die Stätte ist eingebettet in ein riesiges Areal mit vielen Klöstern und Tempeln. Quasi jede bedeutsame Tradition und jedes buddhistische Land hat hier eine Dependance, ebenso auch in Bodhgaya und den anderen Lebensstationen.
Ausfahrten des Gautama Siddhartha
Mit 29 packte Gautama Siddhartha die Neugier und er machte vier Ausfahrten, jeweils in eine Himmelsrichtung. Was er erlebte, erschütterte sein Weltbild:
- Verkrüppelter Greis
- Kranker im Fieber
- Verwesender Leichnam
- Wilder Asket
Dies führte ihm vor Augen, dass es Alter, Krankheit und Tod gibt, aber womöglich auch einen Weg heraus. Er verließ dann seine erste seiner Lebensstationen und wurde zum wandernden Asketen. Insgesamt 6 Jahre war er im nordindischen Tal des Ganges als suchender Wanderasket unterwegs. Erlernte bei verschiedenen Meistern Askesepraktiken (wahrscheinlich sogar Vorläufer des modernen Hathayoga) und Meditation. Er landete bei einer sehr strengen Sekte von fastenden Asketen die Selbstkasteiung übten, um die körperliche Ebene zu überwinden.
Bodhgaya - Ort des Erwachens am Bodhi-Baum
Nachdem Siddhartha Gautama 6 Jahre als Asket unterwegs war, setzte er sich unweit von Bodhgaya von den anderen Asketen ab. Er hatte verstanden, dass eine komplette Entsagung kein Weg zur Befreiung sein kann, und für sich den „Weg der Mitte“ erkannt. Er war völlig abgemagert und kraftlos, als eine junge Frau ihm ein üppiges Mahl schenkte, da entschloss er sich, seinen eigenen Weg zu finden. Siddhartha Gautama setzte sich nun unter den berühmten Bodhibaum im heutigen Bodhgaya. Er nahm sich vor, dort so lange sitzen zu bleiben, bis er die Erlösung findet.
Bodhgaya - wichtigste der Lebensstationen des Buddha
Als sich Siddhartha Gautama nach 6 Jahren der Askese unter die große Pappelfeige (lat. Ficus Religiosa) setzte, nahm er sich vor, bis zum Erwachen sitzen zu bleiben. Der große Dämonenfürst Mara prüfte ihn und wollte die Erleuchtung verhindern. Er griff ihn auf astraler Ebene mit Feuer, Speeren und Pfeilen an, dem meditierenden konnten diese nichts anhaben. Auch versuchte er ihn mit schönen Frauen abzulenken, was ihn auch nicht von seinem Vorhaben abhielt. So erreichte er dann das Erwachen und dar fortan Buddha – der Erwachte.
Sarnath: Das erste Drehen vom Rad der Lehre
Nachdem Siddhartha Gautama sein spirituelles Erwachen erlebt hatte, blieb er noch einige Wochen in der Umgebung von Bodhgaya. Der Überlieferung nach soll er insgesamt 49 Tage am Bodhibaum meditiert haben. Dann wanderte er in Richtung der heiligen Stadt Varanasi, damals bekannt als Kashi. Der Überlieferung nach traf er im Rentierpark von Sarnath seine Asketen-Freunde wieder. Sie bemerkten seinen erhabenen Zustand und baten um Unterweisungen, die wichtigste Phase im Leben des Buddha begann: Das Vermitteln der Lehren.
Die vier edlen Wahrheiten wurden in Sarnath vermittelt
Ein weiterer Höhepunkt der Lebensstationen des „Tathagatha“, des „Vollendeten“ wie er auch genannt wird, war der Beginn seiner Lehrtätigkeit. Er vermittelte seinen asketischen Freunden zunächst die Grundlagen seiner Weisheit, die vier edlen Wahrheiten:
- Das Leben ist geprägt von Leiden.
- Ursache des Leidens ist die Unwissenheit.
- Erlöscht die Ursache, endet das Leiden.
- Der achtfache Pfad beendet die Ursachen.
Auf meinem vedanta-yoga Blog gibt es mehr über die 4 edlen Wahrheheiten
Buddhas Jahre als Begründer seines Weges
Die folgenden 45 Jahre im Leben des Buddha wanderte Siddartha Gautama hauptsächlich in der Gangesebene Nordindiens umher. Er bekam schnell viele Schüler und großen Einfluss auf das religiöse Leben Nordindiens. Er gründete klösterliche Orden, um seine Lehren zu konservieren, auch seine Frau und Seine Pflegemutter wurden Nonnen. Zu seinen Lebzeiten wurden allerdings keine Lehren schriftlich festgehalten, das taten seine Schüler erst nach dem Tod.
2 besondere Lebensstationen
In der antiken Stadt Vaishali hat er gerne die Monsunzeiten verbracht. Hier soll der Buddha auch seinen nahenden Tod angekündigt haben, und drei Monate vor dem Ableben seine Bettelschale verschenkt haben.
In Rajgir bzw. auf den Geierberg (Grdhrakuta) soll Siddhartha Gautama das Herz-Sutra sowie das Lotus-Sutra unterrichtet haben, einer der zentralen Lehren im Buddhismus. Nachdem das Leben des Buddha geendet hatte, fand hier einige Jahre späte das erste Buddhistische Konzil statt.
Kushinagar: Letzte der Lebensstationen - Parinirvana
45 Jahre nach seiner Erleuchtung in Bodhgaya verstarb Siddhartha Gautama, der Buddha, der Tathagatha. Drei Monate vor seinem Tod, kündigte der Buddha bereits sein baldiges Ableben an, bzw. seinen Übergang in das Parinirvana. In der Stadt Kushinagar hat er dann offenbar wissentlich eine vergiftete Pilzsuppe gegessen und seinen Körper verlassen. Sein Körper wurde auf einen Sandelholzfeuer verbrannt und die Asche anschließend an 8 Orten vergraben, auf denen jeweils eine Stupa gebaut wurde. Der Legende nach wurde ein Zahn des Erwachten in der Asche gefunden, die heute auf Sri Lanka verehrt wird.
Am Ort, an dem das Leben des Buddhas endete, steht heute ein Tempel:
An diesem Ort am Rande von Kushinagar soll der Körper auf einem Sandelholzfeuer verbrannt worden sein.
Fazit der Pilgerreise
Fazit der Buddha Pilgerreise: Der beeindruckendste Pilgerort der Lebensstationen Buddhas war mit Abstand Bodhgaya, der Ort des Erwachens unter dem Bodhibaum. Ich habe schon sehr viele heilige Orte in Indien uns anderswo besucht, aber Bodhgaya war wirklich am intensivsten und inspirierendsten. Es waren etwa 1000 Mönche auf dem Tempelgelände die ihre Rituale machten: 100.000 Wiederholungen tibetischer Mantras, Niederwerfungen und Rezitation des kompletten Palikanon. Ich fühlte mich wie in einer Traumsequenz und mit kamen die Tränen, es war wirklich sehr berührend.
Wenn Du irgendwann mal nach Nordindien kommst, besuche unbedingt Bodhgaya, und Meditiere unter dem Baum des Buddha!
Hier noch ein schöner Film über Siddhartha Gautama, bzw. das Leben des Buddhas: