Im Artikel einige Informationen und Bilder zu den fantastischen Wasserfällen Islands. Die Insel wird auch das „Land von Eis und Feuer“ genannt, es gibt mehr als 30 aktive Vulkane und über 11% der Fläche sind mit Eis bedeckt. Alle Bilder haben wir selbst bei unseren Island-Reisen gemacht.
Wasser in Island
Island ist der wasserreichste Staat der Welt. Es hat aber nicht nur viel Wasser, sondern auch sehr sauberes und zum Teil heißes Wasser. Das vulkanische heiße Wasser wird zur Energiegewinnung genutzt und auch die Wasserfälle erzeugen zum Teil mit Turbinen Energie. Auf fast ganz Island kommt das heiße Wasser in Häusern direkt aus der Erde, dadurch riecht es oft etwas schwefelig. Das sauberste Wasser der Erde findet man im zentral-isländischen Þingvellir, es strömt mehrere Jahrzehnte durch Lavagestein, man kann hier beim Tauchen über 100m weit gucken.
Wasserfälle in Island
Auf Island gibt es über 10.000 Wasserfälle, über 200 davon sind mit Namen versehen. Einige der Wasserfälle sind gigantisch und sie halten mehrere weltweite Rekorde. Zu Beginn direkt der schönste aller Wasserfälle, den man ganz abgelegen in den Westfjorden findet. Die Auswahl ist natürlich rein subjektiv.
Dynjandi - "der Donnernde"
Er liegt recht abseits von allem in den Westfjorden und stürzt über mehrere Kaskaden 100 m in die Tiefe, oben ist er 30 m breit, unten 60 m.
Im folgenden Bild kann man die Dimensionen ganz gut sehen.
Unterhalb des großen Dynjandi fließt das Wasser noch über mehrere weitere Kaskaden hinunter, bis es kurz danach in die Bucht einströmt. Insgesamt folgen dem Dynjandi 5 kleinere Wasserfälle: Hundafoss, Göngufoss, Háifoss, Úðafoss und Bæjarfoss. Leider konnte ich nicht alle auf dem Bild einfangen. Man sieht auf dem Bild unter diesem Textabschnitt vor der Gischt des Dynjandi einen Menschen stehen, er ist wirklich gigantisch!
Kirkjufellsfoss - der "Game of Thrones - Wasserfall"
Der Kirkjufellsfoss aus der Halbinsel Snæfellsnes ist nicht besonders groß, besticht aber durch seine wunderschöne Lage. Er liegt direkt an dem Berg „Kirkjufell“, benannt nach seiner Ähnlichkeit mit einer Kirche.
Der Kirkjufellsfoss ist inzwischen ein Touristenmagnet, da eine Schlüsselszene aus Game of Thrones hier gedreht wurde. Nach einem Drachenflug haben sich Jon Snow und Daennerys Targaryen hier das erste Mal geküsst.
Hier die Szene aus Game of Thrones:
Seljalandsfoss - begehbarer Wasserfall
Der Seljalandsfoss im Süden Islands ist besonders beliebt, da man bequem unter ihm herlaufen kann. Da er gut von Reykjavìk erreichbar ist, sind hier immer sehr viele Touristen.
Gljúfrabúi - in einer Schlucht
Nur wenige hundert Meter vom Seljalandsfoss liegt in einer Schlucht der Gljúfrabúi. Interessanterweise findet dieser versteckte Wasserfall in älteren Büchern von Island viel mehr Aufmerksamkeit als heute, da hat sich offenbar das Schönheitsideal bei Wasserfällen geändert.
Man kann durch einen Bach in die enge Schlucht hineingehen, um die volle Pracht zu sehen.
Gullfoss - Gigant mit zwei Kaskaden
Der Gullfoss fällt in zwei Kaskaden 11 m und 21 m nahezu rechtwinklig zueinander in eine tiefe Schlucht. Nachdem in der Vergangenheit zweimal versucht wurde ihn zur Stromgewinnung umzufunktionieren, steht er nun seit einigen Jahren unter Naturschutz.
Hier werden die Dimensionen der oberen Kaskade deutlich:
Hjálparfoss - der Zwilling
Etwa 50km von der Küste entfernt liegt dieser wunderschöne Zwillings-Wasserfall, bei dem sich zwei Flussarme wieder vereinen. Umgeben von Basaltsäulen münden sie in einen kleinen See und ergeben ein sehr schön harmonisches Bild.
Der Name lässt sich mit „Hilfe-Fall“ übersetzen, da man hier früher gut den Fluss überqueren und nach einer Durststrecke die Tiere Tränken konnte.
Gjárfoss Doppelkaskade
Nicht weit weg vom Hjàlparfoss liegt ganz ähnlich eingebettet in Basaltstrukturen der Gjárfoss. Ich war an beiden Wasserfällen ganz alleine und war von der Schönheit und Mystik dieser Orte begeistert. Links vom Gjárfoss sieht man wunderschöne Basaltstrukturen.
Háifoss - dritthöchster Wasserfall Islands
Wenn man die Straße zum Hekla-Vulkan an den beiden Fällen Hjálparfoss und Gjárfoss weiter fährt, kommt man zum Háifoss. Das Wasser stürzt hier 122m in die Tiefe.
Granni, der Nachbar-Wasserfall
Etwa 250 neben dem Háifoss befindet sich noch ein weiterer, der vom selben Fluss stammt, der „Granni“, was auf Isländisch „Nachbar“ bedeutet.
Goðafoss - Wasserfall der Götter
Auf einer Breite von 158m stürzt der gewaltige Goðafoss 11m in die Tiefe. Er spielt für die Geschichte Islands und seiner Christianisierung eine große Rolle. Hier soll etwa im Jahr 100 n.Chr. der Regent des Wikinger-Thing nach der beschlossenen Konvertierung die letzten heidnischen Götterbilder im Fluss entsorgt haben.
Hraunfossar - Lava-Fall
Abschließend noch ein Bild vom schönen Hraunfossar im Landesinneren bei Reykholt. Der Name „Lava-Fall“ kommt daher, dass es aussieht als würde das Wasser direkt aus der Lava entspringen. Wikipedia erklärt dazu:
„Der Grund liegt etwas weiter flussaufwärts: Der vom Langjökull-Gletscher gespeiste Fluss namens Hvitá gräbt sich sein Flussbett entlang der Grenze des zum Hallmundarhraun gehörigen Lavastromes Gráhraun, der dort zum Stehen gekommen ist. Ein kleiner Seitenarm versickert in der porösen Lava und fließt unterirdisch auf einer etwas tiefer gelegenen, wasserundurchlässigen Basaltschicht weiter. Ca. ein Kilometer flussabwärts kommt das Wasser in Form von unzähligen kleinen Wasserfällen und Rinnsalen wieder zutage.“
Der größte und mächtigste Wasserfall - Dettifoss im Norden
Bei unserer Island Ringroad Rundreise steht auch der Dettifoss auf der Route, es ist der größte Wasserfall Europas und zugleich der Leistungsstärkste. Auf 100 m Breite stürzt das Wasser 45 m in die Tiefe und macht dabei viel Lärm.
Hafragilsfoss - nicht weniger beeindruckend
Unweit vom Dettifoss gibt es noch zwei weitere gigantische Wasserfälle, alle drei werden aufgrund der Abgeschiedenheit nur recht selten besucht.
Selfoss - ein weiterer Gigant
Der dritte gigantische Wasserfall im an sonsten sehr kargen und einsamen Canyon des Flusses Jökulsá á Fjöllum hat mich persönlich am meisten beeindruckt. Er fällt zwar nur 10 m, aber dafür auf einer Breite von über 100 m.