Mit der Eisenbahn unterwegs in Nordindien
Im Januar 2020 waren wir mit einer lustigen Reisegruppe mit der Eisenbahn unterwegs, die Top-Pilgerorte in Nordindien standen auf der Route unserer Zugreise „in your faith“. Über 2500 km waren wir in 17 Tagen mit Zug und Bus unterwegs und sind tief eingetaucht in die Kultur Indiens. Besondere Tempel, uralte Pilgerstätten und hoch-schwingende Kraftorte haben wir aufgesucht und uns von so manchen Herausforderungen nicht runterziehen lassen.
Erinnerungen an die Zugfahrten mit der indischen Eisenbahn
„Die Zugfahrten durch Indien erlebte ich als ein kleines Highlight unter vielen. Ich bin total dankbar, dass wir mehrere davon in meinen 7 Wochen Indien mit Narada gemacht haben. In meiner Erinnerung ein Jahr später waren wir bei unserer ersten Zugfahrt 20 statt der im Fahrplan angekündigten 13 Stunden unterwegs. Aber wir hatten so eine gute Zeit dabei, dass die Verzögerung das Abenteuer Eisenbahn höchstens noch authentischer machte. Als Reisende in einer Gruppe von gleichgesinnten, kamen wir bald im „Kreis“ zusammen, erzählten uns bewegende Geschichten und unterhielten das Abteil mit einer Ukulele und viel „Shiva Shamboo“…
Unsere indische Reisebegleitung Kavita war nur am Strahlen und fühlte sich mit uns wie früher auf Klassenfahrt. Auch für schöne Gespräche zu zweit boten die Zugfahrten viel Raum. Es war spannend zu hören, dass die indische Eisenbahn der größte Arbeitgeber der Welt ist und wir hatten auch viel Gelegenheit mit einheimischen Reisenden ins Gespräch zu kommen. Für ein paar Rupien konnte man bei den geschäftigen Chai-Verkäufern , die im 10-Minuten-Takt mit ihren, duftenden, dampfenden Kesseln die Gänge passierte, Runde um Runde „Masala Tea with milk“ für die Mitreisenden schmeißen. Ein frisches, noch heißes „Thaali“ mit allem was dazu gehört, wurde uns nach Bestellung über`s Handy beim kurzen Aufenthalt in einem Bahnhof von draußen direkt an den Platz gebracht, was für ein Service!!!!
Chai und gutes Essen in Indiens Eisenbahn
Die Blicke einfach mal eine Zeit lang aus dem Fenster schweifen lassend, bekam man vielschichtige Eindrücke von der Weite und der Vielfalt dieses farbenfrohen Landes, mit all seinem Reichtum. Auch von den Schwierigkeiten Indiens konnte man entlang der Bahnlinie und beim Verweilen in den Bahnhöfen lebensnahe, zum Teil sehr berührende Eindrücke bekommen.
Nach dem Untergehen der Sonne konnten wir uns jeder lang auf seinem Schlaflager (unten oder oben) ausstrecken, mit Decken und nach Seife duftenden, gebügelten Leinentücher der Indian Railways. Den Schlafkomfort des ausgestreckt Liegens würde ich gegen so manches Feature in einem ICE der Deutschen Bahn eintauschen! Mit Schlafbrille und Oropax konnte ich einmal fast sieben Stunden durchschlafen und kaum wach hatte ich gleich wieder einen warmen Chai in der Hand.
Beim Schreiben werden schöne Erinnerungen wach und ich bekomme Fernweh! Ich freue mich schon, auf die nächste PURNAM-Reise! Heidi“
Haridwar – archaischer Pilgerort
Die erste Station unserer Zugreise war die heilige Stadt Haridwar, am Übergang vom Himalaya zur Gangesebene. Hier hatten wir Zeit um in Ruhe im Ashram anzukommen und erste Eindrücke Indiens aufzunehmen.
In der Umgebung des Ashrams kann man nach dem langen Flug erstmal wieder in der wunderschönen Natur Nordindiens bei sich ankommen.
Die Stadt Haridwar ist sehr geschäftig, viele indische Pilger kommen hier hin um Darshan im Tempel zu bekommen. Highlight ist das allabendliche „Ganga-Arati“, eine Licht-Zeremonie zu Ehren der Flussgöttin, zu der täglich tausende herbeiströmen.
Haridwar ist traditionell ein Ort, an dem man eine Pilgerreise in den Himalaya beginnt.
Rishikesh – City of Yoga
Die zweite Station unserer Indien Zugreise war Rishikesh, da die beiden Orte nebeneinander liegen sind wir hierhin nicht mit der Eisenbahn gefahren. Im Bild sieht man die berühmte Szene des Dialoges zwischen Mensch und Gott in der Bhagavad Gita.
Ich schaue etwas blöd auf dem Bild, aber hier die Reisegruppe, das Bild wurde aufgenommen am „Beatles-Ashram“:
Besonders an Rishikesh, neben der schönen Lange am Ganges zwischen den Bergen, sind die vielen Ashrams, die man hier aufsuchen kann. Hier der Sivananda-Ashram:
Vrindavan – Krishna’s Stadt
Von Rishikesh aus ging es dann nach den sehr entspannten Stationen richtig los mit der Indien Zugreise. Wir fuhren ca. 400 km mit der Eisenbahn in die heilige Stadt Vrindavan, hier wirkte vor über 5000 Jahren die Gottes-Inkarnation Krishna.
Vrindavan ist ein heiliger Boden, die Energie lässt sich kaum in Bilder einfangen.
Mit der Eisenbahn durch Indien 2020: „in your faith“
Alle, die eine Wellness-Reise suchen, können gleich aufhören zu lesen. Für alle anderen: Es lohnt sich sehr, mit Narada die heiligen Stätten in Nordindien zu besuchen. Du kommst wirklich „in your faith“ an. Ich habe dieses Wort für mich mit „Vertrauen“ übersetzt. Aber auch, wer das deutsche Wort „Glaube“ wählt, kommt an.
Vor der Reise googelte ich „spirituelle Reise Indien“ und fand das PURNAM-Angebot. Was für eine Entdeckung! Indien pur stand auf dem Programm. Egal, ob es um Nächte in Ashrams, indisches Essen Reisen in Zügen und Bussen oder Besuche in Tempeln ging. Ich will nicht eine Minute dieser Reise missen, auch wenn fast nichts nach den Maßstäben westlicher Wohlstandsländer lief. Eher gerade deshalb: Einmal, als es besonders kalt und auch dreckig war, beschloss ich, mich einfach selbst auszuhalten. Es klappte. Das mache ich manchmal jetzt noch, wenn sich nach Tagen allein im Homeoffice so ein seltsames Gefühl anschleicht.
Verspätung des Zuges? Egal!
Die Zugfahrten waren urgemütlich. Stockbetten, Mantrasingen und leckere Verpflegung inkludiert. Von Vrindavan nach Bodhgaya hatten wir schlappe sieben Stunden Verspätung. Auch das ist Indien. Ich beschloss, nie wieder über die Deutsche Bahn zu meckern. (Und vergaß diesen Vorsatz beim nächsten Zugausfall von Berlin nach Bielefeld 😊). Wir nahmen die Stunden mit großer Gelassenheit, schließlich ist alles Lebenszeit.
Zudem wurden wie mit einem traumhaften Gästehaus und Sonnenschein belohnt. Das was schon fast ein handelsübliches Traumurlaubs-Erlebnis. Ebenso Varanasi… Es heißt, von dort kommen Reisende nie so zurück, wie sie hingefahren sind. Stimmt! Alles Liebe, Elke
Bodhgaya – Ort der Erleuchtung
Der Höhepunkt der Reise mit der Eisenbahn durch Indien war unser Aufenthalt in Bodhgaya, die Meditation unter dem Baum von Buddhas Erwachen. Die große Tempelanlage hat eine ganz besondere Energie, buddhistische Pilger aus der ganzen Welt kommen hier hin um dem Buddha die Ehre zu erweisen.
Varanasi – heiligste Stadt in Indien
Die letzte Station der Zugreise war dann Varanasi, die älteste durchgehend bewohnte Stadt der Erde. Diese Stadt ist schon immer der heiligste Ort Indiens, die Wohnstätte von Lord Shiva und Ort an den Hindus zum Sterben gehen.